Kurzfilm SECOND THOUGHTS oder das Gedankenspiel

von Gabriela Bruckner

Mit:
 Gabriela Bruckner, Eva Steinsky, Wolfram Hermann-Hubler
     Soundridemusic.


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Eine Frau beginnt zu träumen. 

In ihrem Traum werden nacheinander die zwei Protagonisten, SIE und ER, eingeblendet.

Sie befinden sich eingesperrt in einem weißen Raum in einer Art Warteposition, wobei niemand von ihnen den Grund des Aufenthaltes kennt, jedoch jeder eigene Vermutungen hegt.

SIE beschwert sich über die Anwesenheit eines Mannes in diesem Raum in Richtung einer Kamera, die behelfsmäßig an die Wand montiert wurde. Diese Videokamera wurde zum Zweck der Überwachung angebracht. Sie wird von einem Mann, der sich als Security ausgibt, bedient.

Ein von ihr gefordertes Einzelzimmer bekommt sie von ihm nicht.

Beschwerlich anlaufende Gespräche zwischen den beiden Hauptakteuren verkürzen ihnen die Wartezeit, sie geben sich allmählich bis zu einem gewissen Punkt zu erkennen.
Das Besondere an der Frau ist, dass wir in Ergänzung zu ihrem gesprochenen Wort auch ihre Gedanken wahrnehmen können d.h. wir sehen, wie sie mit dem Gegenüber agiert, wobei die Gedanken nicht immer konform mit dem Gesagten gehen. In Kombination ergibt das eine gesamte Wahrheit, die sie aber nicht bewusst verrät, denn diese Frau hütet ein Geheimnis.

Der Mann, ER, hat Erfahrungen in einem Krieg, der in einem abstrakten Land angesiedelt ist, gesammelt und hält sich nun aufgrund dieser Ereignisse für einen Kriegsgefangenen. 

Sein Wesen wirkt traumatisiert, die Erlebnisse im Krieg haben seine Persönlichkeit geformt. Aus ihm ist ein grober, und zu seinem Selbstschutz, misstrauischer und abweisender Mensch geworden.

Was ist passiert?

Notwehr wurde ihm vom Feind zur Last gelegt. Die geltenden Gesetze in Friedenszeiten wurden über Nacht außer Kraft gesetzt, haben an Bedeutung verloren, Notwehr wird nun hart geahndet.

Er denkt laut über diese emotionale Konfusion nach, wobei er froh ist, sich seine Last, ungeachtet, ob SIE ihm nun wirklich zuhört oder nicht, von der Seele reden zu können. Wir erfahren, dass seine, von ihm heißgeliebte, schwangere Freundin, beinahe Opfer einer Vergewaltigung geworden wäre, nur um ihn zu demütigen.

Quid pro quo kommt nun auch SIE mit ihrer Geschichte an die Reihe.

Die Frau lebte einst in einer Beziehung, in der es aufgrund neuer, unglücklicher Konstellationen zu einer Eskalation kommen musste. Die Wünsche und Begehrlichkeiten des Partners waren „plötzlich“ mit ihren eigenen nicht mehr vereinbar.

Sie porträtiert sich in ihrer Geschichte als ein unschuldiges Wesen, aber innerlich trägt sie ein Schuldgefühl. Da ER ihre Darstellung für nicht glaubwürdig hält, löst er, aufgrund seines provokanten Benehmens, unbewusst jene Gedanken aus, die ihre Schuldgefühle und den Tathergang der Geschichte offenlegen. Wir erfahren aus ihrer Gedankenwelt, die für den Zuschauer vernehmbar ist, dass sie sich mit dem Teufel, einem überirdischen Wesen, verbündet hat, um mit dieser, für sie unerträglichen Situation, klar zu kommen. 

Was aber die beiden Protagonisten nicht wissen können, ist, dass der Securitymann in Kollaboration mit einer nicht echten Psychotherapeutin, die vorgibt, die weibliche Hauptfigur psychologisch zu betreuen, gemeinsam weiterhin kurz als das Forschungsteam bezeichnet, mit einer geheimen Mission beschäftigt sind. Sie arbeiten verdeckt an einem Gedankenerkennungsprojekt,  haben sich zum Ziel gesetzt, die „mentale Privatsphäre“ der Protagonistin offenzulegen. 

Als Technik werden der Gehirnströme-Scan und die Magnetfelder des MRT herangezogen, um eben diese privaten Gedanken für andere sichtbar und hörbar zu machen.

Zu diesem Zweck hat das Forschungsteam eben genau diese beiden sehr unterschiedlichen Personen, SIE und ER, zusammengeführt. SIE war wegen ihres Geheimnisses die ideale Testperson, und ER wurde ihr aufgrund seiner groben und ungehobelten charakterlichen Eigenschaften an die Seite gestellt, um ihren Gedankengang in Bewegung zu setzen. 

Auch die Forscherin wendet unterstützend diese harsche „Methode“ an, indem sie sich als Psychotherapeutin bewusst immer parteiisch auf die Seite des Ex-Partners der Frau stellt, und damit die Frau immens emotional herausfordert.

Dem Forschungsteam gelingt es schlussendlich, die Gedanken der Protagonistin zu „knacken“.

Sie frohlocken, aber nicht einmal so sehr wegen des offengelegten Geheimnisses an sich, das für sie als Forschungsteam nicht so wirklich relevant ist, sondern über den großen, wegweisenden Fortschritt der angewandten Technik.

Die Mission ist geglückt. 

Die Protagonistin fühlt sich ausgeliefert, verraten. Sie gerät darüber so außer sich, dass sie aus ihrem Traum erwacht und sich aus dieser unerträglichen Situation befreien kann. Sie stellt erleichtert fest, nur geträumt zu haben.





A woman begins to dream.
SHE and HE, appear one after the other in her dream.

They are locked in a white room in a kind of waiting position. No one knows the reason for their stay, but each has their suspicions.

SHE complains about the man's presence in the direction of a camera, that has been poorly mounted onto the wall. This video camera was installed for surveillance purposes. It is being operated by a man who claims to be a security guard.
SHE does not get the single room she requested from him.
Difficult conversations between the two main characters shorten their waiting time and gradually they get comfortable to a certain extent with each other.
The special thing about the woman is that, in addition to her spoken word, we can also perceive her thoughts, i.e., how she interacts with the other person, although her thoughts do not always match what she says. But in combination, it is the complete truth, which she does not consciously reveal, because this woman is keeping a secret.

The man, HE, has gained experience in a war set in an abstract country. Now he considers himself a prisoner of war because of these events.
His nature seems traumatized, the experiences in the war have shaped his personality. He has become a rough and, for his protection, distrustful and aloof person.

What happened?
The enemy accused him of self-defense. The laws that apply in peacetime were annulled overnight. Self-defense is now being severely punished.
He thinks aloud about this emotional confusion, he is glad to be able to talk about his burden, regardless of whether SHE is listening to him or not. We learn that his pregnant girlfriend, whom he loves dearly, was almost raped just to humiliate him.


Quid pro quo, it is now her turn to tell her story.
The woman, SHE, was once in a relationship that had to escalate due to new, unfortunate constellations. Her partner's wishes and desires were "suddenly" no longer compatible with her own.

She portrays herself as an innocent human being, but inside she feels guilty. HE does not find her portrayal credible, and his therefore provocative behavior unconsciously triggers in her the thoughts that reveal her feelings of guilt and the course of events in the story. We learn from her thoughts, which are audible to the viewer, that she has allied with the devil, this supernatural being, to cope with this unbearable situation.

The two protagonists do not know, however, that the security guard in collaboration with a non-real psychotherapist claims to provide psychological care to the female main character,  

referred to as the research team, are working together on a secret mission: A thought recognition project to be revealing the female protagonist's "mental privacy".

The respective technology used, is the brainwave scan and the magnetic fields of the MRI system to make private thoughts visible and audible to others.
For this purpose, the research team brought together these two very different people. SHE was the ideal test subject because of her secret, and HE was assigned to her because of his rough and uncouth character traits to set her trains of thought in motion.


The female researcher also uses this harsh "method" as the pretended psychotherapist by consciously always being biased in favor of the woman's ex-partner. Thereby the woman is being immensely emotionally challenged.
The research team ultimately succeeds in "cracking" the protagonist's thoughts.
They rejoice, but not so much because of the revealed secret, which is not relevant to them, but because of the great, groundbreaking progress of the technology used.

They consider the mission to be a full success.
The protagonist feels exposed and betrayed. She becomes so upset that she wakes up from her dream and can free herself from this unbearable situation. She is relieved to realize that this whole thing was only a dream.